SELIG
Mitte der Neunziger sorgten Selig mit ihrer facettenreichen,
energischen Musik für Furore und übernahmen mit ihren
wilden, persönlichen Texten die Vorreiter-Rolle für viele
weitere deutschsprachige Rock-Bands. 1993 in Hamburg gegründet,
spielten Jan Plewka (Gesang), Malte Neumann (Keyboards), Christian
Neander (Gitarre), Leo Schmidthals Bass) und Stephan
"Stoppel" Eggert (Schlagzeug) zunächst in kleinen Clubs
im Raum der Hansestadt. Ein Demo erbrachte schließlich den
sehnlichst erwarteten Plattenvertrag und knapp ein Jahr später -
genauer gesagt im März 1994 - erschien das selbstbetitelte
Debütalbum von Selig. Dank unzähliger Auftritte - als
Headliner in den kleinsten Clubs der Republik oder etwa als Support
der Freaky Fuckin' Weirdoz - erspielte sich die Band ein treues
Publikum. Lohn der Anstrengungen: "Selig" platzierte sich
unter den Top-40 der deutschen Album-Charts, in Österreich
belegte man sogar Rang 12 der Hitparade. Die Clips zu den Singles
"Sie hat geschrien" und "Wenn ich wollte"
erhielten massig Plays bei den TV-Musikkanälen, letzterer wurde
mit einem Echo ausgezeichnet. Selig hatten es mit ihrem Debüt
geschafft, sich als feste Größe in der hiesigen
Rocklandschaft etabliert.
Beste Voraussetzungen also für das zweite Album des Quintetts.
"Hier:" erschien im Mai 1995 und vereinte alle Stärken
der Band: eigenständige Rocksongs mit 70's-Flair, die von
Psychedelik und Alternative beeinflusst waren, sowie Texte, in denen
kein Blatt vor den Mund genommen wurde ("Arsch einer
Göttin"). Auf einer nahezu ausverkauften Headliner-Tour und
bei diversen Festivals - "Rock am Ring", "Strange
Noise" - unterstrichen Selig mit ihrem "Hippie-Metal"
(O-Ton der Band) ihre Live-Qualitäten, und "Hier:"
landete in den Top-20 der deutschen Album-Charts.
"Beinahe wäre die Band an dem ganzen Medienrummel
zerbrochen", sagte Keyboarder Malte 1997 in einem Interview.
Auflösen oder etwas Neues kreieren lautete das Credo - Selig
entschieden sich für letzteres und schickten im Sommer '97
das Album "Blender" ins Rennen, das zum großen Teil in
New York aufgenommen wurde. Die Band präsentierte sich nun in
einem anderen Gewand: Man experimentierte mit Loops und orientierte
sich mehr in Richtung Pop. Aufgelöst haben sich Selig trotz ihrer
bis dato reifsten Scheibe schließlich trotzdem.
Doch nun erinnert das Best-Of-Album "Für immer und
Selig" - erscheint als CD + Bonus CD - an die Highlights und den
Ausnahmestatus der Norddeutschen. Die erste Disk präsentiert
natürlich alle großen und heimlichen Hits von Selig: Da
darf "Bruderlos" (war einer der Live-Standards von Selig)
ebenso wenig fehlen wie "Sie hat geschrien", "Kleine
Schwester", "Wenn ich wollte" oder das Bob-Dylan-Cover
"Knockin' On Heavens Door", der Titelsong zum
gleichnamigen Kino-Hit mit Til Schweiger. Die Songs "Ist es
wichtig?" sowie "Popstar" ertönen zudem in neuen
Mixen von Selig-Hausproduzent Frank Plasa.Die Bonus CD (Nummer 2)
beinhaltet Live-Mitschnitte, B-Seiten, Session-Takes sowie drei Videos
("Wenn ich wollte", "Bruderlos" und "Ohne
dich") im CD-Extra-Format.
[Promosheet]